Unsere Nachwuchsschützin Fiona Füglister konnte an den 15. Europameisterschaften der Gehörlosen Sportler in Poing, nähe München teilnehmen. Begleitet wurde sie von Thomas Mösching, Trainer und Lukas Füglister, Betreuer. Das erste Training auf der Schiessanlage ging flott über die Bühne und Fiona konnte sich gut an die Lichtverhältnisse gewöhnen. Das zweite Training und das PET-Training (Prelimnary Entry Training) waren harzig und Fiona verlor viel Selbstvertrauen, bzw. setzte sich zu hohe Ziele. Ihre neuen Schiesskleider haben die Material- und Waffenkontrolle gut überstanden und alles war in den erlaubten Bereichen. Nach einem mentalen Reset und dem neuen Fokus am Vorabend des Wettkampfes, ging es am Mittwoch dann an den Zielwettkampf. 60 Schüsse in 75 Minuten. Das Ziel musste sein, dass sich Fiona auf das Wesentliche konzentrieren kann, sich nicht ablenken lässt und in die Emotionen ergibt. Es war ein schmaler Grat zwischen den richtigen Worten zu finden und vor dem Wettkampf die Emotionen von Fiona bis zu einem gewissen Grad kommen zu lassen. Am Ende haben sich Thomas und Lukas entschieden, dass Thomas im Schiessstand zu Fiona schaut, ihr wenn nötig helfen wird und Lukas sich im Gastraum aufhalten wird und für Notfälle (Futter- und Wasserträger) bereit steht. Psychologisch wichtig ist, dass der Wettkampf mit einem Zentrumstreffer beginnt. Klar, das Adrenalin schiesst dann hoch, die Emotionen sind da. Also, alles richten und in den Vorbereitungsschüssen die Basis legen. Die ersten Probeschüsse setzt Fiona auf der linken Seite in die 9. Alle nahe beieinander aber doch noch nicht im Zentrum. Dann, der 6 Schuss eine gute 10, so kann es doch weiter gehen. Nach 15 Minuten Vorbereitungszeit kommt das Kommando Stopp, eine Minute Pause bis die Anlage bereit ist und dann geht die Reise los. Eins vorneweg: Bei jedem Schuss ist es wichtig, dass er möglichst nahe an das Scheibenzentrum kommt. Jede Kommastelle ist wichtig, da auch diese in die Wertung kommen. Erster Schuss eine sehr gute 10.6, der zweite Schuss eine 9.9, der dritte eine 10.4 und der vierte nochmals eine 10.6. Fiona ist im Wettkampf angekommen, hatte einen sehr guten Start und die Konzentration auf das wesentliche funktionierte. Am Ende resultierte ein Total von 597.7 Punkten was knapp unter dem 10er Schnitt ist, aber eine extreme Steigerung zu den beiden Trainings davor. Leider fehlten am Ende 4.8 Punkte zum erhofften Finalplatz. Das vom Trainer vorgegebenen Ziel von 595 Punkten wurde übertroffen und so darf Fiona sehr stolz über das Erreichte sein.
Zusammenfassend dürfen wir von einer erfolgreichen Kampagne sprechen. Es war der zweite internationale Wettkampf für Fiona und sie hat sich der europäischen Spitze mit grossen Schritten genähert. Die neuen Schiesskleider passen super und das nächste Ziel ist gesetzt. Nach dem Lehrabschluss im nächsten Frühling möchte sich Fiona auf die Weltmeisterschaften im August in Hannover vorbereiten. Seien wir gespannt wie die Entwicklung weiter geht. Schade ist einzig, dass es aktuell nicht mehr Sportschützen gibt, so dass die Schweiz auch an den Mixed-Wettkämpfen teilnehmen kann. Auch da, seien wir gespannt was die Zukunft bringt.